Samstag, 16. Mai 2009

Zwischentöne

Mischt man 95 % Diesel und 5 % Palmöl aus Malaysia, erhält man Biodiesel. Mit dieser 5%igen Quote erneuerbarer Ressourcen wird das schlechte Gewissen der westlichen Welt beruhigt. Malaysia ist neben Brasilien der Hauptlieferant. Doch für was für einen Preis? Gerade eben bin mit dem Bus aus Sandakan gekommen und im 300 km entfernen Semporna am östlichen Zipfel Sabahs (noch immer in Malaysia) angekommen. Und ehrlich gesagt hat mich diese Fahrt schockiert. Nicht weil es nicht grün ist um mich herum. Sondern weil ich während der ganzen Zeit nur an Palmöl-Plantagen vorbeigefahren bin. 5 Stunden lang. Monokultur soweit das Auge reicht. Dutzende von Palmölunternehmen, viele viele Tanklastwagen reihten sich auf den Straßen in den Verkehr ein. Hätte ich nicht in den vergangenen Tagen ausreichend Regenwald gesehen – ich würde Malaysia für eine einzige große Palmölproduktionsstätte halten. Und wieder die Frage – für was für einen Preis? Vernichteter Regenwald, ein Stück vernichtete Lunge der Erde. Eingeschränkter und kleiner werdender Lebensraum für all die in freier Wildbahn lebenden Tiere. Denn so groß die weiten Palmölfelder auch sind, abwechslungsreiche Nahrung für die Tiere bieten sie nicht und werden daher gemieden. So schön der Grundgedanke ist – wenn die Balance in der Natur nicht mehr gewährleistet ist, dann wird die Bezeichnung Biodiesel dem Namen nicht mehr gerecht. Schade eigentlich.

1 Kommentar:

Petra und Roland hat gesagt…

Hallo Gunnar,
genau zur gleichen erschreckenden Erkenntnis sind wir auf dieser Fahrt auch gekommen - entsetzlich!
Dennoch bietet Semporna einen tollen Zufluchtsort zum Tauchen. Wir können sehr das hölzerne aufs Wasser rausgebaute Hotel empfehlen. Auch wenn hier nicht die Regeln der uns bekannten Abwasserentsorgung eingehalten werden...du wirst schon sehen.
Übringens haben wir mit den "North Borneo Divers" für Sipadan sehr empfehlen. Keineswegs können wir allerdings "Mabul Divetrips" empfehlen, die sind sehr rücksichtslos mit dem Equipment umgegangen, auch die Guides alles andere als erstklassig.

Viel Spaß mit den Schildis und Haien, wünschen Roland und Petra.