Montag, 1. Juni 2009

Sing-Sing-Singapur

Wer kennt das mit der Erwartungshaltung? Je höher die Lobpreisungen über einen Ort, eine Region oder eine Sehenswürdigkeit ist, um so höher ist der Druck bei der Ankunft. Genau dieser hohen Erwartungshaltung zu entsprechen. Wird sie erfüllt, dann nimmt man es als gegeben hin. Schließlich wurde ich ja vorgewarnt. Wird diese nicht erfüllt, dann haben im Zweifelsfall all die Anderen übertrieben oder keine Ahnung. Vor zwei Tagen bin ich nun in Singapur, der „sauberen Stadt Süd-Ost-Asiens“, angekommen. Und Dank der vielen Bemerkungen anderer Backpacker lag meine Erwartungshaltung so knapp über dem Nullpunkt – es kann also nur besser werden, habe ich so für mich gedacht. Und bisher ist es auch so. Ich wurde durch die Vielseitigkeit dieser 4 Millionen-Metropole bis dato wirklich positiv überrascht. Nur durch den eigenen Besuch ist es möglich sich auch eine entsprechende Meinung zu bilden. Bevor ich nun meine Matratze bei Eric, einem ehemaligen Kollegen aus Stuttgart, bezogen habe, nächtigte ich eine Nacht zuvor in Little India und durfte dort die erste von vielen Seiten erleben. Lauschige indische Restaurants mit Chicken-Curry, urige Friseursalons mit geschniegelten Friseuren jenseits der 70 und ausgestattet mit akkuraten Seitenscheitel, Straßenzüge aus den 1930ern die Reihen von Läden des täglichen Bedarfs beheimaten. So unter anderem mein Backpacker Hostel. Das sich irgendwie in diese Gegend verirrt hat und als australischer Live-Pub die Kultur des Viertels komplett durcheinanderwirbelt. Alte englische Kolonialgebäude, wie z.B. das ehrwürdige Raffles Hotel im Zentrum mischen sich mit moderner Hochhausarchitektur, nebenan wird im Park in traditioneller weißer stilvoller Kleidung Kricket gespielt. Little China gesellt sich dazu, Kinder genießen die aufgebauten Fahrgeschäfte in einer Fußgängerzone, Hochzeitspaare nutzen die Hintergrundkulisse für Ihre Bilder des neuen Lebens. Aus dem 70sten Stock eines Hotels wird mir beim Rundumblick die gesamte Tragweite der Vielfalt noch zusätzlich bewusst. Singapurianer, Malaien, Chinesen, Inder, Europäer, Australier, Philippinas etc. Sie alle bilden mit Ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, ihren verschiedenen religiösen Ansichten einen fast einzigartigen Cocktail menschlichen Zusammenlebens auf ziemlich engem Raum. Denn die breitere Ausrichtung der Insel von Ost nach West beträgt gerade mal rund 40km. Ach ja, Kaugummi gibt es in Singapur tatsächlich nicht zu kaufen. Und ein Klischee über die Sauberkeit konnte ich mit meiner Linse festhalten und es aufräumen– es gibt ihn tatsächlich hier: Müll. Zeigt es mir doch: Hurra, ich bin tatsächlich noch in Asien.
















































1 Kommentar:

Juergen hat gesagt…

Hi Gunnar,
bin als "Abfall-Experte" schon überrascht über das Müll-Foto aus Singapur, sollte vielleicht auch nur der Abschreckung dienen(?). Das gibt´s hier in MA ja des Öfteren zu sehen. Ich lasse allerdings jetzt erst mal den Abfall beiseite und freue mich auf unseren Urlaub.
Schöne Grüße & bis bald,
Jürgen