Montag, 29. Juni 2009

Arag – der Lebenssaft Indonesiens

In scheinbar jeder zweiten Garage wird er hergestellt. Direkt an der Straße in recycelten Flaschen zum Spottpreis angeboten. Die Farbe variiert zwischen wässrig-farblos, blassgelb und honigfarben. Und alle (Männer) scheinen ihn irgendwann am Tag zu trinken – Arag. Doch was ist das für ein Gesöff? Hergestellt aus der Frucht des Palmölbaums ist der Rohstoff in der Natur ausreichend vorhanden, ohne das aufwändig Plantagen angelegt werden. Auch wenn es die natürlich in kleineren Mengen gibt. Doch mit Sicherheit nicht zu vergleichen gegenüber dem, was industriell in Malaysia angebaut wird. Mit einfachen Steinöfen und Bambusrohrkonstruktionen wird dem Saft der Alkohol entlockt. Nach dem ersten Brand sind es „nur“ etwa 15 – 20 % und schmeckt wie ein starker Wein oder Likör, nach dem zweiten Brand liegt der geschmeckte Gehalt schon irgendwo bei 40 – 50 %. Es gibt wohl auch einen dritten Brand – mit dem wird dann wahrscheinlich alles weggeätzt. Auf meiner Tagesreise von Bajawa, einem kleinen Bergdorf auf Flores Island, auf dem Weg nach Labuanbajo, stoppte mein Fahrer kurz am Wegesrand um seine Familie zu besuchen und mir gleichzeitig die Arag-Produktion vorzustellen. Was natürlich eine Kostprobe selbstverständlich beinhaltet. Und das um 9.00 Uhr morgens mit nur einem kleinen Frühstück im Magen. Doch was nicht tötet, härtet ab – und entsprechend diesem Wahlspruch testete ich die einzelnen % - Stufen. Mit dem tollen Nebeneffekt – die restlichen 8 Stunden Autofahrt vergingen wie im Flug. Und während viele Serpentinenfahrten durchaus den Magen irritieren können, war diese Fahrt extrem relaxt. Doch auch die Indonesier nutzen Arag als Medizin. Ob zur innerlichen oder äußerlichen Anwendung, zum Desinfizieren, bei Gemütsschwankungen, irgendwie ist es für alles gut. Vielleicht sollte ich mir auch eine Flasche zulegen – für den Notfall ...

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