Freitag, 28. August 2009

Lagerfeueridylle

Eine 350 km lange Fahrt durch das Outback, entlang der Black Mountains und einem traumhaften Küstenstreifen stecken mir trotz toller Impressionen in den Knochen, während ich Nugget Nose am späten Nachmittag am Fuße des Mount Malloy auf einem öffentlichen Parkplatz mit kostenloser Campingstation parke. Die Parkplätze sind nur halb belegt, als ich mit meinen beiden Nachbarn mit einem kühlen Dosenbier anstoße. Im Hintergrund kreischen sich im Sonnenuntergang die Kakadus die Seele aus dem Leib, bevor sich die Dunkelheit komplett über den Parkplatz senkt und Stille eintritt. Im entlegendsten Winkel des Parkplatzes wurde ein Lagerfeuer entzündet, und eingeladen geselle ich mich gemeinsam mit meiner Taschentrompete in die lustig schwatzende, internationale Runde, dominiert von den australischen Reisenden älteren Semesters. Jeder mit seinem Campingstuhl, Wein, Bier oder Wasser bewaffnet ist herzlich ein geladen und schnell vergrößert sich die Lagerfeuerrunde auf etwa 15 Leute. Mack, ein australischer Camper aus dem Bilderbuch, holt seine Gitarre hervor und stimmt an. Mit Schlapphut, Rauschebart und massiven Lederstiefeln repräsentiert er für mich den Inbegriff des australischen, grundsoliden Farmers. Ausgestattet mit diversen Liederbüchern stimmen wir so im Laufe des Abends das ein oder andere bekannte Liedchen an, gelegentlich auch noch begleitet von einer Mundharmonika. Fasziniert von den kleinen Ausmaßen wandert meine Taschentrompete von Hand zu Hand, bevor ich im Wechsel mit Mack den Abend musikalisch gestalte. Ob John Denver, Louis Armstrong, Elvis - alle Musikstile werden gemeinsam gesungen von der Runde in die Nacht getragen. . . und die fröhlichen Gesichter am nächsten Morgen zeigen das ich nicht der einzige war dem dieser Abend gefallen hat.





Mittwoch, 26. August 2009

Im Dienste Ihrer Majestät

... und es begab sich einst zu der Zeit, als das britische Königreich mit seinen Schiffen auf Erkundungstour auf allen Weltmeeren unterwegs war. Und so kam es auch, das im Jahre 1770 ein Schiff unter der Leitung vom Lt. James Cook mutig die Ostküste Australiens mit all seinen Grenzen entdecken wollte. Nichtwissend, dass unter der Wasseroberfläche so nahe der Küste ein flaches Riff den Kiel des Segelschiffes gefährden könne, näherte sich also die „Bark Endeavour“ dem Festland. Und fürwahr, es passierte was passieren musste: Das Schiff wurde beschädigt und die Mannschaft rettete sich auf das Land. Mehrere Wochen dauerten die Reparaturarbeiten, und währenddessen wurde an der Landestelle das heutige Cooktown gegründet. In wilder Kulisse, von weißen Stränden umgeben stießen sie auf die Aborigines. Ein Jahrhundert lang schlief der kleine Ort fern ab der restlichen Welt vor sich hin, bis es Ende des 19. Jahrunderts gefunden wurde: Gold. Im Palmer Fluß wurden Nuggets gefunden und der Goldrausch begann. Cooktown stieg auf zum größten Goldfundplatz von ganz Queensland, mit der Folge das in der Spitzenzeit bis zu 20.000 Menschen hier lebten. Mittlerweile wieder ohne Gold in einen scheinbaren Dornröschenschlaf gefallen, lebt der Ort vom abgelegenen Camping- und Anglertourismus mit gerade mal 1.500 Einwohnern. Einige alte (oder alt aussehende) Gebäude, einschließlich einem J. Cook Museum, versprühen noch den Charme von einst. Die Uhren ticken scheinbar langsamer, ein Pläuschen im Cafe um die Ecke ist immer gerne gesehen, das Auswerfen der Angelrute wird mit stoischer Geduld und Schweigsamkeit von den Männern auf dem Steg genossen. Wer hierher kommt sucht Ruhe – und die findet er auch, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Etwa 10 km von Cooktown entdecke ich einen netten Strandabschnitt, und während ich Nugget Nose für die Nacht vorbereite, treffe ich Steve, den einzigen Bewohner dieser Bucht. Er kam vor 12 Jahren, baute sich ein Haus in den Hügel hinein und erfreut sich der Einsamkeit während der frühen Morgen- und Abendstunden. Denn dann verschwinden all die (wenigen) Tagesbesucher und er hat wieder den etwa 1 km langen Strand für sich alleine. Wenn nicht gerade ein Camper, so wie ich, übernachtet. Gemeinsam während des Sonnenunterganges genießen wir ein kühles Bier, und erzählen uns so von einander. So erfahre ich von seiner früheren Arbeit als Minenarbeiter, der aktuellen 1-jährigen Auszeit die er sich gerade gönnt (kommt mir doch bekannt vor), seinem Besuch in Deutschland vor rund 30 Jahren. Und wenn ich ihn so mit seinem gewaltigen Schnauzbart und seinem Bauch lachend betrachte, scheint er mir mit sich und seiner fast menschenleeren Welt völlig im Einklang zu sein. Kein Wunder, vermitteln doch die Wellen, der leichte Wind und später die sternklare Nacht eine ... kaum beschreibbare Idylle.





































Samstag, 22. August 2009

Dem Cassowary auf der Spur

Nordwärts der Küste bin ich nun im Daintree Nationalpark angekommen. Der Regenwald nimmt für sich in Anspruch der älteste Urwald der Erde zu sein, älter sogar als das riesige Amazonasgebiet Südamerikas. Grund genug für mich hier mit Nugget Nose zu verweilen und die grüne Oase zu erkunden. Zur Einstimmung ging es in das Discovery Center, einem interaktiven Naturpfad mit Audioführer und ausführlichem Begleitheft über Fauna und Flora. Neben all den vielen üblichen Tieren des Regenwaldes beheimatet dieser Regenwald unter anderem das Cassowary. Doch was verbirgt sich denn hier nun wieder dahinter? Gäbe es nicht die Berichte anderer Traveller sie bereits gesehen zu haben, und diverse Warnschilder an den Straßenrändern, ich hätte das Tier für ein Fabelwesen gehalten. Denn mir selber ist es noch nicht über den Weg gelaufen. Gehegt und gepflegt von den Rangern, den freiwilligen Helfern der hiesigen Schule ist es das inoffizielle Wahrzeichen des Nationalparks. Bis zu 1,80 m hoch, 85 kg schwer, ein straußenähnlicher, flugunfähiger Großvogel, verwandt mit dem Emu. Mit unförmigem Korpus stakst das Tier durch den Regenwald auf der Suche nach Nahrung, die sich sowohl aus vegetarischen und insektenartigen Bestandteilen zusammensetzt. Und da ich es noch nicht zu Gesicht bekommen habe, kann ich leider auch noch kein Foto davon zur Verfügung stellen. Doch ich bleibe dran, und hoffe in den kommenden 1-2 Tagen Erfolg zu haben. Und bis dahin verwöhne ich meine Leser mit Strand- und Landschaftsaufnahmen ...




































Freitag, 21. August 2009

On the road with Nugget Nose

Nugget Nose? Was will er denn jetzt schon wieder damit? Ist ihm womöglich der australische Goldrausch in denn Kopf gestiegen? Und mit welchem Alkoholpegel ist denn nun auch schon wieder dieses „formatfüllende“ Foto des Ayers Rock im Sonnenuntergang entstanden? Keine Sorge – mit mir und meinem Geisteszustand ist alles in Ordnung, könnte kaum besser gehen. Vor kurzem vom nahegelegenen Flughafen aus gestartet, bin ich mittlerweile schon an der nördlichen Ostküste, genauer gesagt in Port Douglas angekommen. In Cairns 1 x übernachtet ging es zur Spaceships Zentrale (eine der hiesigen Autovermietungen), und dort erwartete mich bereits Nugget Nose, mein Campervan. Nach Monaten des Herumreisens mit Bus, Bahn, Flieger und sonstigen Transportmöglichkeiten habe ich nun für mich eine neue Reiseart auserkoren. Möchte ich nun auch einmal das Campen erkunden. Nugget Nose wird für die kommenden 4 Wochen mein Begleiter, Gefährte, meine Koch- und Schlafstätte sein. Hoffe doch das wir uns gut vertragen. Im Schlafzimmer kann ich, sofern die Zweitbatterie stark genug ist, DVDs betrachten, das Autoradio kontaktiert sich freudig mit meinem iPod, das Kühlfach sorgt für ein leckeres Sonnenuntergangsbier und meine Milch zum Frühstück. Was will ich mehr, was brauche ich noch? Eigentlich nur gute Laune, Motivation (beides vorhanden) und einen Plan für die kommenden Wochen. Und der ist ziemlich einfach gestrickt. Im ersten Schritt geht’s in Richtung Norden zum Cape Tribulation, der u.a. den ältesten australischen Regenwald beheimatet. Und dann, wer weiß, wohin mich Nugget Nose noch führen wird? Hoffe ich doch einfach, dass er ein gutes Näschen beweisen wird. Eine erste gute Spürnase bewies er bereits, führte er mich doch in Port Douglas ins Calypso Dive Center, so das ich heute am 21.8.2009 meine ersten 3 Tauchgänge am Great Barrier Reef absolvieren konnte. Über das hohe Preisniveau stutzend war ich ja schon skeptisch, ob denn die hohen Erwartungen maritimer Schönheit auch erfüllt werden. Ich gebe zu – nicht schlecht. Reicht vielleicht nicht ganz an die indonesische Farben- und Artenvielfalt heran, doch eine kleinere Wale unterwegs vom Boot aus zu beobachten (meine ersten übrigens überhaupt!!!) ließen sich ja schon mal gut an. Und Adlerrochen, Nacktschnecken, ein zahmer Napoleon und sonst. Meeresbewohner sorgten für sehr schöne und kurzweilige Unterhaltung unter Wasser. Jetzt, während ich diesen Bericht hier offline schreibe, sitze ich gerade in meinem Campingklappstuhl (mit integriertem Flaschenhalter) am weißen, flach abfallenden Sandstrand, beobachte das Farbenspiel des Sonnenuntergangs und lausche genüsslich den sanften Wellen . . .






Sonntag, 16. August 2009

Der rote Monolith

Was ist nicht alles schon über ihn geschrieben worden, über ihn, den roten Monolithen. Denn kein Naturwunder Australiens ist so berühmt, so markant wie der Uluru, auch Ayers Rock genannt. In der Mitte des roten Kontinents Australien platziert er sich als ob er kein anderes Naturwunder neben sich gelten lassen würde. Und tatsächlich, die nächste Felsformation in Sichtweite ist rund 50 km entfernt, erscheinen die Gebilde trotzdem zum Greifen nahe. Die eigene Größe, der kleine Mensch, verringert sich dagegen wie die einer Ameise im Wüstensand. All seine geologischen Details, ob Größe, Alter, geschichtlichen Hintergrund als Heiligtum der Aborigines sind hinreichend bekannt und können bestimmt unter Wikipedia & Co besser nachgeschlagen werden und möchte ich heute gar nicht beschreiben. Einen Eindruck über die gewaltige Felsformation inmitten des Outback muss man sich schon selber machen. Am besten zu Fuß. Ergo gings also zum Sonnenaufgang vom Camp aus zum Sunrise point, um dort um 7.13 Uhr bei schneidendem Wind und wolkenlosem Himmel die ersten Sonnenstrahlen zu erhaschen. Und dann fängt er an zu leuchten, zu leuchten, zu leuchten. Meine Felsumrundung dauerte so etwa 3 Stunden, und während dieser Zeit konnte ich mich der Stille, der Magie und der enormen Energie, die dieser Ort ausstrahlt, hingeben. Nun zähle ich mich nicht gerade zu den spirituellsten Menschen, doch dem Einfluss, der Intensität, der Mächtigkeit, die der Uluru auf mich und in früheren Zeiten schon auf die Aborigines ausgeübt hat ist beeindruckend. Trotz Hochsaison und voller Hotels verteilen sich die Gäste rund um den Ayers Rock, und ich konnte einige Male mutterseelenallein das Pfeifen des Windes, dem Zwitschern der wenigen Vögel und dem Rauschen Büsche lauschen. Ein für mich definitiv tolles Highlight – Ayers Rock. 3 Nächte verbringe ich hier, bevor mich der silberne Vogel mit Namen Quantas zu meinem nächsten Ziel bringen wird.

























Sturm über Fremantle – furchtlos im Wind

Die Zeichen standen auf Sturm. Und trotzdem habe ich mich wagemutig am Freitag morgen aus dem Haus gewagt und die Reise auf mich genommen. Mit Jacke und Regencape „bewaffnet“ gings mit der S-Bahn in das 20 km entfernte Küstenstädtchen Fremantle. Durch nette Beschreibungen im Reiseführer angelockt, stieg ich aus dem Waggon aus und wurde schier weggepustet. Denn so nah an der Küste wehte ´ne „steife Brise“, wie der Norddeutsche zu sagen pflegt. Dunkle Wolken scheuchten mit mächtiger Geschwindigkeit über den Horizont, wurden begleitet von heftigen Windböen und immer wiederkehrenden Regenschauern. Doch als kulturinteressierter Traveller hat mich dies natürlich nicht abgehalten und stemmte mich vornüber gebeugt zu den Markthallen (die nur Freitag – Sonntag geöffnet sind, daher auch meine Wahl heute zu fahren). Prall gefüllt mit leckeren Köstlichkeiten, Döner Kebap, Doughnuts, German Bratwurst waren genauso vertreten wie asiatische Gerichte, konnte ich mich über ein umfangreiches Angebot von australischen Souvenirs wie Didgeridoos, Lederhüten oder Esoteriksteinen erfreuen. Weiter gings zwischen zwei Regengüssen zum Fremantle Prison, dem ehemaligen Bezirksgefängnis. Von 1850 – 1991 in Betrieb zählt es heutzutage zu einem der Hauptattraktionen, deren Besichtigung im Anschluss auf meinem Programm stand. Geschockt vom Eintrittspreis (18 AUS Dollar = 10,50 Euro) schwankte ich noch kurz, rang mich dann aber doch durch diese Investition auf mich zu nehmen. Gibt es doch schließlich nicht viele Gelegenheiten ein waschechtes Gefängnis zu besichtigen. Und ich bereute es nicht, plauderte doch Führer John 1 ½ Stunden lang eifrig über die Geschichte der einzelnen Gebäudeteile und deren Verwendung. Die Zellengebäude, Küche, Essenshof, Kirche fanden genauso Berücksichtigung wie die erschreckenden Gebäude für Einzelhaft oder Todeszelle. Zwar haben sich in der Historie des Gefängnisses die Lebensverhältnisse ein wenig verbessert, ist dieses für hiesige Verhältnisse uralte Gebäude das (Über-)leben trotzdem kein Zuckerschlecken. Im Sommer heiß und stickig, im Winter jetzt kalt und zugig. Und da gab es kein wärmendes
Fleece-Shirt. Gewärmt und mit einem doppelten Espresso Macchiato im Bauch ging es an den Strand zum round house. Gebaut 1831 ist es nun Bestandteil des maritimen Museums und bietet eine hervorragende Aussicht – vorausgesetzt man erreicht trotz des Windes die Aussichtsplattform. Der bärtige Wächter des runden Hauses war trotz seines Aussehens froh eine windgeschützte Ecke inne zu haben. Und ich auch, ging es doch anschließend wieder sturmgepeitscht zurück zur S-Bahnstation, nach Perth in meine Backpackerbude. Und lasse den Abend gemütlich ausklingen, auf dem Sofa sitzend, in den flackernden, feuerlodernden Kamin blickend.

Donnerstag, 13. August 2009

Ein außerirdisches Einkaufserlebnis

Die Australier müssen sehr, sehr vertrauenswürdig sein. Ansonsten würde ich das, was ich denn gestern beim Supermarkteinkauf gesehen habe, nicht wirklich glauben. Vielleicht bin ich aber auch schlichtweg nur naiv, weil ich dieses noch nirgends auf der Welt zuvor gesehen habe. Sind die Aussies hier vorausschauende Trendsetter? Ich weiß es nicht. Doch was ist passiert? Da mein Hostel eine Küche zum Zubereiten von kleinen Speisen offeriert, und Essen gehen recht teuer ist, führten mich meine Schritte zum Supermarkt. Ob Butter, Wurst, Joghurt, Obst, alles gab nach meinen Wünschen. Was steht am Ende eines Supermarkteinkaufes? Genau, das Bezahlen an der Kasse. Mein Blick wanderte von links nach rechts und zurück, doch ich fand keine Kassenhäuschen mit Auflegeband. Und dann heftete sich irritiert mein Augenmerk auf 2 Reihen von etwa 10 Selbstbedienungskassen. Eine freundliche Mitarbeiterin lächelte mich an, kam auf mich zu, erkannte mein unschlüssiges Handeln. Gemeinsam gings also zu einem Selbstbedienungsschalter. Ausgestattet mit Korbabstellfläche, Scanner, Plastiktütenhalter und Bezahlvorrichtung absolvierte ich meinen ersten Do-it-yourself-Bezahlvorgang. Zum Schluß die Kreditkarte gezückt, bezahlt, fertig. Ganz einfach. Diese Form des Bezahlens ist sicherlich äußerst mitarbeitersparend, doch kann damit auch dem Langfinger Einhalt geboten werden? Ich kann es mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Denn wenn 1 Mitarbeiterin als Aufpasserin und Erklärerin agiert und dabei rund 10 Kassen betreut, wie will sie verhindern, dass der ein oder andere Kunde das Einscannen von eingepackten Waren „vergisst“? Sicherlich gibt es Stichkontrollen. Vielleicht werden teure Kaviardosen auch markiert, ich weiß es nicht. Doch wie auch immer, das System scheint sich bewährt zu haben, sonst hätte es sich bei dieser Supermarktkette nicht durchgesetzt. Ich bin also gespannt, ob ich diesem Bezahlmodell in Europa zukünftig auch begegnen werde ...











Mittwoch, 12. August 2009

Perth – am Ende der Welt?

Sie ist die vielleicht entlegendste Großstadt der Welt. Um die nächste Millionenstadt zu erreichen, sind wohl mindestens 2.000 km Flug oder Straße nötig. Und genau hier beginne ich meine Reise über den roten Kontinent. Doch was erwartet mich hier? Ehrlich gesagt – ich wusste es nicht, bin ich doch nach 6 Monaten Asien geprägt durch einen anderen Reisestil, eine andere Mentalität der Menschen, eine andere Landschaft. Der Flieger setzt auf der Landebahn auf und – Regen. Heftiger Platzregen heißt mich Willkommen im Western Australia, liebevoll WA genannt von den Aussies. Das jetzt, im Winter, keine hochsommerlichen Temperaturen herrschen war mir klar, doch muss es auch gleich Regen sein? Nun, nach 2 Tagen, kann ich Entwarnung geben. Es regnet meist nur nachts und die Temperaturen bemühen sich im Laufe des Tages ihre 18 – 20 Grad zu erreichen. Da komme ich mit meinem Klamottenreservoir, inkl. einem Windbreaker, ganz gut zurecht, bin ich doch eher auf subtropische und tropisches Wetter noch eingestellt. In einer Bucht ein wenig vom Meer entfernt gelegen präsentiert sich mir Perth als moderne Bürogroßstadt mit Kleinstadtflair. Rush-Hour am morgen oder abends – Fehlanzeige. Ob in den wuseligen Hauptstraßen oder der kleinen Fußgängerzone, ob in den großzügigen Parks oder dem touristischen Zentrum, dem London Court, alles geht hier einen relaxten Gang. Apropos London Court – völlig irritiert blickte ich in diese Gasse mit auf alt getrimmten Häusereingängen, Emailschildern und historischen Häuserfronten. Und musste unvermittelt an die „Winkelgasse“ denken, der aus den Harry Potter Büchern bekannte Magiergasse inmitten Londons. Nun gibt es hier touristische Waren wie Fellschuhe, Souvenir-Tshirts und Mützen und keine Zauberstäbe oder Magierumhänge. Doch hier, am westlichen Ende des roten Kontinents sicherlich ein Kuriosum.