Freitag, 19. Juni 2009

Willkommen auf den Togean Islands

Mit einem Seelenverkäufer, einer für mich recht zweifelhaft aussehenden Fähre aus Holz ging es also Mittwoch nacht von Gorontalo aus auf die Togean Islands. Für die rund 110 km lange Fahrt wurden rund 12 Stunden veranschlagt. Um nicht draußen auf dem Hauptdeck schlafen zu müssen, konnte ich für umgerechnet 6 Euro ein Bett in einer Viererkabine erhaschen. Was sich auch als komfortabler als erwartet herausgestellt hat. Ein wenig stickig, doch 6-7 Stunden Schlaf waren mir bei ruhiger See tatsächlich vergönnt. Planmäßig am morgen legte die Fähre in Dolong, dem ersten von 4 Anlaufstationen auf der Inselgruppe an, verblieb dort allerdings eine Stunde länger als geplant wegen Motorproblemen. Wie gut das man so etwas als Fahrgast nicht immer direkt mitbekommt, was da alles hinter den Kulissen im Schiffsrumpf passiert... Am Anlegesteg von Dolong herrschte bereits geschäftiges Treiben, als die sehnsüchtig erwartete Fähre anlegte und neben menschlichem Frachtgut auch allerlei Kisten, Obst und sonst. Bedarf ablud. Bei 2-3 Fähren pro Woche, die vom Festland aus ankommen, wird jede Gelegenheit genutzt um Waren auf und von den Inseln zu transportieren. Verständlicherweise. Da ich meine Reservierung im Black Marlin DC bereits in Gorontalo gefixt hatte, wartete im nächsten Hafen ein kleines Zubringerboot auf mich, welches mich dann im Sauseschritt ins Paradies gebracht hat. Pulau Kadidiri, eine kleine vorglagerte Insel, war unser Ziel. Mit 100 PS gings also über das spiegelglatte Meer, und nach nicht einmal 40 min erblickte ich das kleine Eiland. Die Bilder vom Strand, meiner Hütte von innen (ich habe mir den Super Deluxe Bungalow für umgerechnet 12 Euro gegönnt) sowie der Bootsanlegeplatz im Sonnenuntergang sprechen eine eigene Sprache, oder? Eine nette, herzliche und familiäre Atmosphäre empfing mich und mit Andy, dem englischen Dive Instructor, war eine Party Billard gegen mich vor dem Abendessen während der Tage hier Usus. Wie es solch abgelegene Plätze an sich haben, muss man hie und da allerdings auch gewisse Abstriche in Kauf nehmen. Wasser aus dem Hahn gibt’s nur morgens und abends für 2 Stunden, Strom erst ab 18..00 Uhr bis Mitternacht. Eine Telefonverbindung gibt’s nur gelegentlich (leider nicht für meine indonesische SIM Karte), eine Internetverbindung – utopisch und schon gar nicht daran zu denken. Dies muss wohl noch ein wenig warten, bis ich wieder das Festland erreicht habe. Irgendwann. Eins der wirklichen Vorteile beim Langzeitreisen. Sich nicht Gedanken darum machen müssen wann es weitergeht.

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