Dienstag, 21. April 2009

Die „Leiden“ des Gunnar E.

Nach Erkundung der Hauptstadt Yangun gings nun am 30. März für 2 Tage gen Osten zu einem weiteren Wahrzeichen Myanmars, dem Golden Rock in der Nähe von Kyaiktiyo. Zusammen mit Darin (einem amerikanischen in Mexiko lebenden Philosophieprofessor mit einem Faible für Nietzsche) machte ich mich also mit dem Bus auf. In rund 5 Stunden ging es in einem nichtklimatisierten, dafür aber mit Top Videoausrüstung bestückten Vehikel los. Ohne ein Wort zu verstehen, durfte ich die ersten 2 Stunden eine burmesische Sitcom á la „Sex and the City“ ertragen – was irgendwie schon witzig war, wenn auch in immenser Lautstärke. Die restlichen 3 Stunden Fahrt wurden mit Musikvideos angereichert – bei denen ich einen hohen Wiedererkennungswert der gespielten Stücke hatte. Ob Madonna, Beatles oder Gloria Estefan – alles war dabei. Jedoch künstlich wie beim Karaoke vom Band gedudelt und auf burmesisch gesungen. Manchmal wusste ich nicht ob ich lachen oder weinen sollte vor lauter ... Komik. Doch der Brüller der Fahrt war dann ein „Dschin...Dschin...Dschingis Khan“ von Ralf Siegel. Selbst hierher verfolgt einen das deutsche Schlagergut. Und dann auch noch auf burmesisch – einfach köstlich. Der nächste Morgen. Um der Hitze des Tages zu entfliehen, gings um 5.30 Uhr zum Frühstück und um 6.00 Uhr zum Truck. Die Hill Station des Golden Rock wird nicht mit Bussen, sondern mit Lastwagen inkl. Holzpritschen angefahren. Egal wie groß oder klein die Mitfahrer sind – 6 Personen in eine Reihe. Kinder unter 6 Jahren zählen nicht. Und die Sitzreihen sind eigentlich für max. 4 Personen geeignet... Doch mit Drücken und Stopfen passen wir irgendwie rein. Meine Kniescheibe flucht jetzt noch. Einen großen, entscheidenden Vorteil hat die Quetscherei, denn niemand kann in den engen Kurven den Berg rauf oder runter hinausgeschleudert werden. Hill Station erreicht; den Golden Rock aber noch lange nicht. Etwa 1 Stunde Fußmarsch stramm bergauf steht uns noch bevor, und Darin ist schon jetzt dankbar, dass ich auf das frühe Aufstehen gedrängt habe. Denn dank des nach oben gehenden Pulses steigt die Temperatur überproportional zu den Höhenmetern. Wenn ich mir all die einheimischen Lastenträger ansehe, die schwerbepackte Körbe oder Personentragen zu viert nach oben bringen, komme ich mir so richtig untrainiert vor. Doch dafür gibt’s dann wieder genug andere Burmesen, die noch mehr kämpfen als ich – und dies bestätigt mich dann hingegen wieder, dass es mit meiner Kondition doch nicht ganz so schlecht bestellt ist. Doch die Anstrengung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Denn was mich mir oben an Panorama auf die umliegenden Berge, sowie den Blick auf den goldenen Felsen offenbart, ist schlicht weg atemberaubend. Jeder Schweißtropfen auf dem Weg nach oben vergessen. Zurück hinunter ins Tal heißt es Geduld mitbringen. Denn die Trucks fahren erst dann ins Tal, wenn auch tatsächlich jeder Sitzplatz verkauft ist – und das kann dauern. Doch nach 35 min ist auch der letzte Platz weg und es geht in siedender Hitze zurück zum Hotel. Kalte Dusche, Bus... weiter zum nächsten Ort, Bago.










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