Dienstag, 21. April 2009

Goldener Kult

Geographisch betrachtet liegt Myanmar genau zwischen Indien und Thailand. Auf der Herfahrt im Taxi vom Flughafen zum (sehr schönen wenn auch nicht weißen) „white house hotel“, dachte ich so zu mir... hmm, dass passt. Denn genau dazwischen liegt auch der Zustand dieses Landes. Nicht so arm und baufällig wie Indien, aber auch nicht so wohlsituiert und sauber wie das Land des Lächelns. So z.B. rostige Autos aus den 80ern – TÜV und Anschnallpflicht Fehlanzeige. Doch sie fahren irgendwie. Tja, manchmal wohl auch nicht, wie ich schon von anderen Backpackern beim Frühstück erfahren habe. Da machte nach 3 km erst das Lenkrad schlapp und Kurven waren kaum möglich, und nach weiteren 3 km kapitulierte der Motor und der Taxifahrer gestand mit Schweißperlen auf der Stirn ein, dass sie wohl gemeinsam das Fahrzeug wechseln müssten. Da hoffe ich doch mit solchen Erfahrungen hier nicht aufwarten zu müssen. Doch nun ein anderes Thema. So wie die Freiheitsstatue in New York oder der Eiffelturm in Paris weltweiten Bekanntheitsgrad geniessen, so reiht sich die goldene Shwedagon Pagode in Yangun (ehemals Rangun) nahtlos in diesen Kultstatus ein. 98m hoch und komplett mit echtem Blattgold überzogen thront die riesige Stupa über Yangun und dominiert die Szenerie der Stadt, egal aus welcher Himmelsrichtung man blickt. Eingebettet in eine Vielzahl von Tempeln, Pavillons, Schreinen, Stupas und Podesten der einzelnen Planeten bildet die Pagode eine kleine Stadt für sich. Konkurrieren scheinbar die einzelnen Gebäude um der Schönheit willen miteinander. Was eine grandiose und spirituelle Atmosphäre. Entspannt lächelnd und trotzdem religiös ernst. Wie bei jedem großen Bauwerk der Welt ranken sich natürlich diverse Mythen und Legenden um die Entstehung, die Geschichte, die Werte. Während die Gläubigen Burmesen fest davon überzeugt sind, dass die Shwedagon Pagode über 2500 Jahre alt ist, belegen Wissenschaftler die Entstehung in der Zeit vom 600 – 1000 n.Chr. Und die aktuelle Form der Pagode entstand „erst“ 1769. Auf der obersten Spitze der Pagode sitzt ein sagenumwobener Diamant. Der angeblich größte der Welt. Otma, der Mönch auf dem Foto, zeigte mir aus bestimmtem Winkel das Glitzern des Diamanten im Nachtlicht, welches ich weiss habe Schimmern sehen. Doch als fernseherfahrener Westlicher frage ich mich da, ob das mit dem Diamanten tatsächlich stimmt? Die Verlockung für jeden Profi-Dieb, mit nem Helikopter hinzufliegen und das Juwel zu klauen, muß doch riesig sein, oder? Erinnerungen an Filme wie Topkapi, über den Dächern von Nizza oder Ocean´s eleven werden da wach. Vielleicht geht auch einfach nur wieder meine Phantasie mit mir durch ... wie auch immer, der Besuch des für die Bewohner Myanmars wichtigsten buddhistischen Heiligtums am späten Nachmittag und in den frühen Abend hinein war für mich ein erstes, grandioses Highlight.








1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Gunnar,
schön zu hören, dass es Dir gut geht!! Ich habe Dich und Deine schönen Bilder und Berichte vermisst! Danke dass Du uns hier irgendwie alle ins Abenteuer mitnimmst. Ich wünsche Dir noch ganz viele tolle Eindrücke und Erfahrungen.
Jetzt werde mich erstmal in Deine Erlebnisse des letzten Monats vertiefen...

Fühl Dich gedrückt,
Silvia