Mittwoch, 27. Mai 2009

Geschichtsunterricht

Es begab sich einst zu einer Zeit im Jahre 1403. Parameswara, ein im Exil lebender Hindu Prinz aus dem Königreich Sri Vijaya auf Sumatra gründete hier auf der Halbinsel das Sultanat Melaka (auch Malakka genannt). Im Laufe der Jahrhunderte erlangte Melaka als maritimer Handelsumschlagplatz große Bedeutung und weckte entsprechende Begehrlichkeiten. Die Portugiesen, angeführt von Alfonso d’Albuquerque, eroberten in Folge 1511 die Stadt und kolonialisierten sie für die kommenden 130 Jahre. Im Anschluss 1641 übernahmen die Holländer das Ruder und regierten jahrelang, bis sie von den Engländern 1824 abgelöst wurden. In die Unabhängigkeit entlassen besetzten die Japaner von 1942 bis 1945 Malaysia, 1957 wurde der Grundstein für die jetzige Demokratie gelegt. Dies die Daten und die Fakten über dieses nette, kleine Städtchen an der Küste. Die „Straße von Melaka“ stellt noch heute im Schiffsverkehr eine der dichtbefahrensten Wasserstrassen der Welt dar, passieren doch alle Schiffe aus/nach Indonesien und Australien den Weg zwischen Sumatra und Malaysia. Gemütliches Kleinstadtleben, idyllische Geschäfte in Chinatown, einiger Tourismus, angezogen durch den Kontrast zwischen Alt-Europa und asiatischem Lebensgefühl, bestimmen hier den Rhythmus. Hier in einer modernen Shopping-Mall sitze ich in einem Cafe mit kostenloser WiFi Verbindung und bin andererseits in 10 min zu Fuß im alten, historischen holländischen Stadtkern. Und nach weiteren 5 min Fußweg betrete ich einen chinesischen Tempel und folge einem nachmittäglichen Gebetsritual der Mönche. Was ein Kontrast. Gestern abend saß ich übrigens mit einem Buch bewaffnet in einem kleinen chinesischen Restaurant, widme mich nach leckerem Essen den Seiten und einem Tiger-Beer, als plötzlich ein mir vertrautes Gesicht das Restaurant betritt. Anne, eine Berliner Reisende die ich vor 5 Wochen in Bangkok kennen gelernt habe, verirrte sich in das gleiche Nest Melaka und so konnten wir ein freudiges Wiedersehen mit einem weiteren Tiger-Beer begießen. Die Welt ist doch ein Dorf...




































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