Freitag, 15. Mai 2009

Maneater – Menschenfresser

2 Männer begegnen sich im Regenwald. Sie gehören jeweils einem anderen, verfeindeten Stamm an. Gekämpft wird mit Blasrohr, Strychnin vergifteten Pfeilen, sowie mit Messer. Als Trophäe des errungenen Sieges bringt der Gewinner den Kopf des Unterlegenen mit nach Hause ins Dorf und schenkt ihn seiner Frau. Und die freut sich als wäre es ein Diamantring, trägt der Siegeskopf doch zum Ansehen und zur Würde in höchstem Maße bei. Diese und andere Geschichten hat Winston, einer der Dschungelführer von meiner Lodge im Regenwald, zum Besten gegeben. Seit der Kolonialisierung durch die Briten und der Holländer im 19ten Jahrhundert wurden diesen Ritualen jedoch ein Ende bereitet. Und kann mich – was die menschlichen Übergriffe anbetrifft, zumindest sicher fühlen. Denn nach Besichtigung des Orang Utan Rehab Zentrums ging es mit Schnellboot 3 Stunden lang in Richtung Südwesten ins Landesinnere. Dort erwartete mich für 2 Tage und 2 Nächte mein nächstes Ziel. Bootsausflüge am Abend, eine kleinere Wanderung in Gummistiefeln am frühen morgen (um 6:00 Uhr gings los, gähn) und Erkundungs- und Erläuterungstouren am späten Vormittag sorgten für reichlich Beschäftigung. Während in einstigen Zeiten eifrig gejagt wurde, geht’s heutzutage zum Schutze der Tiere (zum Glück) nur auf Fotosafari. Mit Ausdauer und Geduld konnte ich auch hier ein paar prächtige Exemplare „erlegen“. Vom kleinen Schmetterling, Tausendfüssler, Echse weiter zu den mittelgroßen Tieren. Fischreiher, Tukane, Makakenaffen zählten hier zu meinen Trophäen. Doch einen wilden Orang Utan auf einem Baum zu sehen, eine Gruppe von Langnasenaffen (vor ort dutch monkey genannt) zu beobachten und am letzten Tag eine kleine Gruppe von Borneo Zwergelefanten zu fotografieren, zählte sicherlich zu den absoluten Highlights dieser kurzen Expedition. Mit einer Schulterhöhe von gerade mal max. 2m stellt diese Rasse eine einmalige Unterart der asiatischen Elefantenfamilie dar. Was aber der Kraft, mit der die Dickhäuter ihre Pflanzen zum essen niedermachen, keinen Abbruch tut. Vom Boot aus waren leider nur 4-5 Tiere zu sehen, während im dahinterliegenden Unterholz noch weitere Tiere zu hören waren. Hie und da war dann ein Knacksen und Wedeln der Büsche zu hören und sehen sowie ein Brüllen zu vernehmen. Wildlife pur.















































3 Kommentare:

blaufotograph hat gesagt…

Cooler Bericht wie alle anderen auch. Habe leider nur die Zeit Deinen Blog ab und an mal zu verfolgen, aber immer schön weiter schrieben. Versprochen?
Prima und Danke für die schönen Einblicke.

Gunnar hat gesagt…

Hi blaufotograph, klar werde ich mir Mühe geben weiterhin interessante und farbenfrohe Berichte zu verfassen. Zu wissen das so viele Menschen in der Heimat meine Reise mitverfolgen ist für mich alleine schon Ansporn. Also immer schön dranbleiben ;-). Ab morgen, dem 17.5. gehts zum Tauchen nach Sipadan Island. Hierrüber werde ich natürlich auch berichten... Gruß Gunnar

Adventure Rob hat gesagt…

Great pictures, I should have taken a river cruise when passing through Sandakan too from the looks of it.