Sonntag, 15. Februar 2009

Mount Abu – Spielplatz der Reichen


Nun könnte man ja glauben, so eine Busfahrt in Indien ist einfach nur eine Busfahrt. Wenn der Bus eine Stunde Verspätung hat, dann lächelt man darüber und überbrückt mit netten Unterhaltungen die Wartezeit. Endlich gings dann irgendwann los. Doch der Bus (sofern er diesen Namen noch verdient hat – siehe Bild) wurde wohl von den vielen Baustellen unterwegs ein wenig in Mitleidenschaft gezogen, so dass wir so kurz vor Erreichen des Zieles erst mal eine weitere Stunde wegen Motorpanne anhalten durften. Die Unterhaltungen wurden, zwischenzeitlich war es 20.00 Uhr abends, schon spärlicher. Denn alle Mitreisenden wussten, dass uns die schwerste Etappe noch bevorstand. Der 18 km lange, über 1200 m ansteigende Bergpass. Doch auch dies wurde irgendwie gemeistert und müde, erschöpft vom vielen passiven Fahren erreichte ich in mein bestelltes Domizil. Mount Abu – Spielplatz der Reichen, des Mittelstandes und der Honeymoonbeseelten Inder. Refugium in luftiger Höhe, um dem Lärm, der Hitze der Großstadt sowie dem Stress des Alltags zu entfliehen. Doch auch hier in dieser Idylle gibt es Menschen die eher am Rande der Gesellschaft leben - siehe zweites Bild ... In mitten von hunderten von Indern genoss ich den u.a. den Sonnenuntergang am Sunset-Point. Und da auch noch Samstag und außerdem noch Valentinstag war – fanden sich zum gemeinsamen Zelebrieren des Sonnenunterganges alle Altersklassen ein von 1 Jahr bis ins hohe Alter sind alle dem Ruf der roten Sonne gefolgt. Was ein Erlebnis. Am heutigen Tag gings nun in kleiner Gruppe mit Guide auf einen der umliegenden Gipfel auf rund 1600 m hoch. Mit Guide u.a. deswegen, weil in den Wäldern nach wie vor wilde Bären leben – und wer möchte sich mit Meister Petz ohne ortskundigen Führer schon anlegen ? Um zum Thema Bus zurückzukehren. Ich bat den Maestro an der Rezeption mir ein Busticket für die morgige Weiterreise nach Jodhpur zu organisieren. Die privaten Busgesellschaften haben sich denn in der Vergangenheit trotz allem als recht zuverlässig herausgestellt. Doch die Absage, warum der Bus morgen früh nicht fährt lautete: Wedding – schon wieder eine Hochzeit irgendwo im Busfahrerumfeld. Dann fällt der halt einfach aus. Meine spontane Reaktion – nun dann nehme ich halt den nächsten am Tag danach. Doch auch dieser und die kommenden 3-4 Tage wird der Bus wegen Wedding ausfallen. Dann nehme ich halt ohne Vorbestellung morgen den lokalen Bus und schlage mich auf diesem Wege durch. Ich werde berichten ...

3 Kommentare:

LucyLynn hat gesagt…

Gunnar, are you resting? Relaxing? Taking time to catch up with yourself?
I get tired just reading you blogs!!!

This one made me smile several times - thanks - I needed those smiles.

bis dann....

Anonym hat gesagt…

nie war es >du< so wertvoll, wie heute!
hallo sunnyboy, wenn ich deine füsse in den offenen sandalen sehe, beneide ich dich!
ich sitze wie das michelin männchen hinterm steuer, frier mir weiß gott was ab und hab def. keine lust mehr auf schal, handschuhe, dicke socken im bett und ganz zu schweigen auf die bettflasche ohne ohren...
ein kollege (wetterfrosch) meint das bleibt bis auf einezelne tage (märz) bis in den april so und dafür kriegen wir (da ist er sich noch nicht sicher) entweder im juli oder august 40 grad +.
ich will aber weder das eine, noch das andere extrem.
im alter bevorzugt frau baggersee wetter, +/- 30 grad von märz bis oktober!!!
da macht es umso mehr spass, mit dir zu reisen und gedanklich dem alltäglichen wahnsinn zu entfliehen!
verfolge gespannt und beeindruckt, was du erlebst UND mir fehlt dein überraschungsanruf!!!
fühl dich gedrückt, mit dickem kuss!
heike
ps: ich bin beruhigt! der männlichkeitswahnsinn ging an dir vorbei! und gut, das ein oder andere beweis photo war nötig, hätte sonst nachgehakt ;-))

Anonym hat gesagt…

Hi Gunnar,
mittlerweile muesstest du doch die noetige relaxtheit an den tag legen koennen. die armen inder sind halt auch alles so kleine schlitzohren.... was der controller im grossen stil abzockt (immer ein paar tausender einsparen), will der riksha-fahrer halt mit dem angeblich nicht vorhandenen wechselgeld. da hilft's nur, sich auf doof zu stellen und dann eben nicht bezahlen zu koennen. auch hier eben das prinzip von darwin....
ansonsten muss ich mich den neidkommentaren deiner zahlreichen blog-lesenden frauen anschliessen :-)
gruessle aus der eisigen heimat (minus 18°c heute nacht)
axel