Freitag, 6. Februar 2009

Pushkar – das Goa des Nordens


Mit dem Bus gings gemütlich in 4 Stunden von Jaipur nach Pushkar. Gemütlich deswegen, weil hier in die Indien die Reisezeit normalerweise deutlich mehr beträgt. Solange man dem Busfahrer nicht beim Fahren selber zuschaut, ist die Fahrt tatsächlich ganz angenehm. Ein kleiner, heiliger See bildet zusammen mit dem wohl wichtigsten Brahma-Tempel Indiens das spirituelle Zentrum Pushkars. Die Asche Ghandis wurde auf diesem See verstreut – alleine dies zeugt schon von der immensen Bedeutung dieses Ortes. Bei nur rund 15.000 Einwohnern gibt es rund 600 !!! Tempel. Diese alle zu besichtigen mache ich mir hier erst gar nicht die Mühe. Denn nach 1,5 Wochen des Anschauens und Herumreisens geniesse ich erst einmal die Ruhe und relaxte Atmosphäre dieses Städtchens. Faulenze, esse, lese, schlafe, faulenze. Wie eigentlich alle anderen auch. So für 4-5 Tage werde ich das wohl gut aushalten können. Interessanterweise gesellen sich hier an diesem Ort zu den bereits bekannten Reisegruppen noch eine dritte dazu. Zum einen gibt es das Völkchen der Backpacker, denen ich mich zugehörig fühle. Umgänglich und kontaktfreudig. Zum zweiten gibt’s die Pauschaltouristen, die in Gruppenreisen für kurze Zeit in 50er Paketen einfallen, Fotos schiessen und dem nächsten Ziel weiterjagen. Ein dankbares Ziel für alle Verkäufer die eine schnelle Rupie verdienen wollen. Und die dritte Gruppe hier sind die Hippies und Althippies, die mit Dreadlocks, indisch-westlicher verratzter Kleidung scheinbar schon ewig hier abhängen oder regelmässig zwischen Goa und Pushkar hin- und herpendeln. Was eine Mischung. Man braucht kein Buch oder sonstige Unterhaltung – ein reicht einfach schon sich in der Main Road ins Strassencafe zu setzen, einen Chai (schwarzer Tee mit Zucker und Milch) zu trinken und diese Szenerie auf sich wirken zu lassen. Selbst die Cafebesitzer sind gemütlich und fordern unaufdringlich zu hinsetzen auf. „So were do you come from? Ahh, Germany, sit down and relax…” Was eine Wohltat hier im Vergleich zum sonst so hektischen und chaotischen Indien... Ich habe es mir jedoch trotzdem nicht nehmen lassen schon einmal den ersten der umliegenden Tempelberge zu besteigen um den Sonnenuntergang mit wenigen anderen Touristen und Hindi-Pilgern zu zelebrieren. Das Resultat ist angehängt in der Fotoserie. Das dazugehörige Sonnenuntergangsbier muss ich mir hier in Pushkar übrigens verkneifen. Alkohol, Fleisch und Eier sind als Lebensmittel überall tabu.




2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Gunnar,
nehme mir freitags mittags die Zeit und Muße Deine neuesten Einträge zu lesen und Bilder anzuschauen.
Frage mich immer, wo du die Zeit hernimmst und die technischen Möglichkeiten gleich alles ins Netz zu stellen. Einfach toll!
Viele Grüße, Jürgen

Petra und Roland hat gesagt…

Hallo Gunnar,

Pushkar ist sehr entspannt - genieße es, denn sowas kommt so schnell in Indien nicht wieder!
Lustig finde ich, dass ich den Burger mit den vielen Tomaten damals auch fotografiert habe ;-)

Viel Spaß noch und immer schön fleißig schreiben.

ROLAND