Donnerstag, 19. November 2009

Der erste Eindruck

Der erste Eindruck ist beim Ankommen in einem Land für mich unheimlich wichtig. Da werden schon ersten Weichen für die kommenden Wochen gestellt. Und gestern abend bzw. heute war es wieder einmal soweit. Kaum steige ich aus dem Flugzeug, erschallt schon von einem Trio klassische tahitianische Musik. Was eine Einstimmung. Sacha, mein Gastvater (via Couchsurfing) holt mich freundlicherweise vom Flughafen ab, umarmt mich herzlich, begrüßt mich mit einer traditionellen Blumenkette und hängt sie mir um den Hals. Wieder ein Bonuspunkt. Da die Fahrt zu seinem Haus schon in der Dunkelheit stattfindet, bleibt mir der erste Blick über die Insel verborgen. Doch heute morgen ein erster Rundumblick aus der Höhe. Kann der Tag schöner beginnen? Als mir Sacha dann heute morgen noch eröffnete das er frisches Biobrot gebacken hat – mein Strahlen sprach Bände. Von Papeete, der Hauptstadt, wusste ich das sie nicht gerade vor Attraktivität strotzt und die Aufnahmen von Werbebroschüren mit Sicherheit von anderen Inseln stammen. Trotzdem wollte ich mir natürlich selber ein Bild machen und es ging mit dem Bus ins Getümmel. Ob Markthalle, Landesteg oder Hauptstrasse – jede Ecke von Papeete zeigte mir das hier das wirtschaftliche Herz von franz. Polynesien schlägt. Zwar ist ein Teil der Geschäfte auf Tourismus ausgerichtet, doch Charme versprüht Papeete wahrlich nicht. Verstopfte Straßen, lauter Verkehr zeugen von emsiger Geschäftigkeit. Und als Tourist bewege ich mich angenehm dazwischen, ohne ständig als potentieller Käufer belästigt zu werden. Eine Wohltat und Ruhepol ist doch eine 15minütige Einkehr in die Kathedrale Notre Dame. Ein Eclaire und ein Cafe Espresso nach dem leichten Lunch lassen mich noch mehr spüren – ich bin zwar im Pazifik, doch Frankreich klopft gleich um die Ecke an. Mit dem Unterschied, dass jetzt im November 31 Grad herrschen. Und jede Weihnachtswerbung irgendwie surreal wirkt.


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