Donnerstag, 12. März 2009

Aber bitte mit Diskretion !!!

Hier im Ausland bin ich Deutscher. Und auch die Inder wissen, dass wir Germanen nun mal gerne Bier trinken. Klischee. Während ich in Deutschland schon zusehen muss, dass mein Haltbarkeitsdatum der Bierkiste im Keller nicht überschritten wird weil ich so selten zuhause trinke, genieße ich es dagegen durchaus hier bei den warmen Temperaturen ein Sonnenuntergangsbierchen zu schlürfen. Doch natürlich nur um den Flüssigkeitshaushalt aufzufüllen und mal etwas anderes als stilles Wasser zu mir zu nehmen. Klischee erfüllt. So gut wie keins der einfachen Restaurants oder Gästehäuser mit angeschlossener Dachterassengastronomie besitzt eine offizielle Lizenz zum Alkoholausschank. Entsprechend findet sich auch kein Bier auf der offiziellen Getränkekarte. Soviel zur Theorie. Bei mündlicher Nachfrage sieht die Sache dann jedoch ganz anders aus. Bier gewünscht? Kein Problem, haben wir. Und jetzt beginnt das Versteckspiel – welches eigentlich gar keines ist. Denn die Bierflaschen werden mit Alufolie oder Zeitungspapier so unvollständig umwickelt, dass jedem sofort klar ist – da ist Gerstensaft drin. Die nächste Variante – ein Becher, z.B. aus Metall wird eingeschenkt und die Flasche verschwindet diskret unter dem Tisch – an Dilletanz kaum noch zu überbieten. Den mit Abstand kreativsten Service bot ein Restaurant aus Agra. Erst dachte ich ja, der Kellner hätte sich im Tisch geirrt, doch – plötzlich bekam ich eine Teekanne und einen Kaffeebecher zum Abendessen serviert – gefüllt mit gut gekühltem Bier. Großartig, nicht? Und auf der Rechnung steht dann immer: Big Pepsi. Prost.

Keine Kommentare: