Donnerstag, 19. März 2009

Über den Dächern von ...


...Nizza... äääh Indien meine ich natürlich. Während ich noch am Strand herumlümmele, möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen und eine etwas andere Sichtweise auf dieses tolle Land beschreiben. Die Sicht von oben. Die Dächer der Städte kann ich hier im allgemeinen nicht gerade als schön bezeichnen. Doch in vieler Hinsicht bieten sie eine Vielzahl an Vorteilen im dichtbesiedelten Indien. Ein wenig Privatsphäre, Platz für Arbeit und Kreativität, Schutz bzw. Distanz vor dem allgegenwärtigen Lärm in den Straßen. Und natürlich eine grandiose Aussicht über die umliegende Szenerie. Ganz egal zu welcher Tageszeit man hier ein Dach betritt – jede bringt so ihren ganz eigenen Reiz mit sich. Der frühe Morgen mit seinen tiefhängenden Dunst- und Nebelschwaden, der Mittag unterm Sonnendach mit lauem Wind, die Sonnenuntergangsstimmung mit weichem Licht, die Nacht mit faszinierender Illumination. Bewegt man sich in den Straßen und blickt nach oben, bekommt man vielleicht hie und da ein paar freche Affen zu Gesicht. Selber auf dem Dach ist man plötzlich auf du und du mit ihnen. Auf Augenhöhe. Da kann es auch schon mal passieren, dass plötzlich ein zum Trocknen aufgehängtes Kleidungsstück unvermittelt verschwindet, stibitzt von einem dreisten Affen. Und gerade in Varanasi während des Happy Holi wurde mir die Bedeutung der Dächer noch zusätzlich vor Augen geführt. Zum Ausüben von Hobbies eignen sich die Dächer hervorragend. Inder lassen z.B. für Ihr Leben gerne Drachen steigen, kaum ein Tag vergeht an dem nicht irgendwo ein quadratischer Papierdrache am Horizont flattert. Ob großer Mann oder kleiner Junge, die Leidenschaft für das Drachensteigen eint die Menschen hier. Wie oft wurde ich in den vergangenen Wochen in meine Kindheit versetzt, wenn ich einen einsamen Papierdrachen in einem Baumwipfel verheddert beobachten musste. Ob Mensch, Affe, Drache oder Vogel – der Luftraum über den Städten wird eifrig genutzt – und das ist auch gut so.





























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