Sonntag, 1. März 2009

Erotik – Tanz – und Riesenrad

Die letzten 4-5 Tage habe ich nun fast ausschliesslich in Bus und Bahn verbracht. Um mein nächsten Ziel, Khajuraho, von der Wüste Thar aus zu erreichen, musste ich etwa 1.500 km gen Osten zurücklegen. Von Jaisalmer also zurück nach Jodhpur, Agra. Dann weiter mit dem Zug nach Süden mit Stop in Jhansi, um dann nach weiterer Busfahrt in meinen Zielort zu gelangen. Mit einer leichten Magen-Darm-Irritation, der ersten nach 4 Wochen hier, manchmal gar nicht so angenehm. Doch ohne größeren Schaden bin ich nun in einem ruhigen, schnuckeligen Hotel angekommen und geniesse das Schreiben im schattigen Gartenrestaurant, begleitet von Vogelgezwitscher, beobachtet von den neugierigen Augen eines kleinen Wiesels. Doch was hat mich an diesen Platz im Nirgendwo gelockt? Die etwa 30 Tempelanlagen von

Khajuraho bestechen in Ihrer Einzigartigkeit,
Erotikskulpturen, Kamasutra, hinduistische Götter und indische Alltagsszenen auf den Außenfassaden und Innenansichten en masse darzustellen. In einer teilweisen grandiosen Filigranität, nach wie vor erstaunlich gut erhalten. Abbildungen, die dem „Wiederentdecker“, einem Engländer, wahrscheinlich um 1860 die Schamesröte ins Gesicht hat steigen lassen. Erbaut in der Zeit von 1000 – 1100 n.Chr. und dank seiner abgeschiedenen Lage wurden die Tempel von Zerstörung durch die sogenannten Moguln verschont und verschwanden für Jahrhunderte in der Versenkung. Da sehe ich doch eine Parallele zu Angkor Wat (Kambodscha), welches einst ähnliches Schicksal durchlebt hat. Trotz dieser Abgeschiedenheit ist die Vermarktung der Tempel mittlerweile big business und die zahlreichen Touristen, ob indisch oder ausländisch, strömen und sorgen für Umsatz. Und doch ist es ein erholsames Kleinod im hektischen Indien. Als wären die Tempel nicht schon genug Attraktion, habe ich das Glück und stolpere hier auch noch unvermittelt in ein 5-tägiges indisches Tanzfestival. Jeden Abend nach Sonnenuntergang werden vor der Kulisse eines illuminierten Tempels klassische und moderne Tänze zum Besten gegeben. Nicht das ich versessen wäre mir dies jeden Abend anzusehen... bitte nicht zuviel Kultur... so war aber doch der erste Abend auf dem Festivalgelände ein echtes Erlebnis. Das dritte Großereignis hier der hinter dem Hotel aufgebaute Jahrmarkt mit 3 Riesenrädern, Verkaufsständen und sonstigen Buden. Was ein kultureller Kontrast. Das werde ich mir wohl auch noch in den kommenden Tagen mal antun...














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