Mittwoch, 6. Januar 2010

Im Valle de la Luna

Allein der Name des von mir gestern abend besuchten Tales klingt schon nach Musik. Tal des Mondes. Und so stellen sich mir auch diese ungewöhnlichen Fels- und Schluchtenformationen dar. Die vor Millionen von Jahren entstandenen Strukturen, einer Mondlandschaft ähnlich, wurden überwiegend durch Winderosionen geschaffen. Während die nahegelegenen Vulkane sich aus dem Gestein der Lava aufgetürmt haben, besteht das Valle de la Luna jedoch aus Salz. Bedeckt und gemischt mit einer feinen Sandschicht lassen sich die Salzkristalle nur unter der Oberfläche oder in kleinen Ornamenten entdecken. Lauscht man jedoch ein paar Sekunden in die Berge hinein, so knackt und kracht es im Gebälk. Denn die Hitze des Tages sorgt für Expansion der Kristalle, die Kühle der Nacht bewirkt wiederum das Gegenteil. Viel Wind, selten Regen – auf diese Weise hat die Natur eine Szenerie erschaffen, ob Canyon, ein natürliches Amphitheater oder die sogenannten 3 Marias, die auf unserem Planeten seinesgleichen sucht. Ein besonderes Lichtspiel zum Sonnenuntergang wurde mir am Abend zuteil. Denn Ron, mein Reiseführer der Tagestour, schien meine Gedanken zu lesen. Bei meiner Anreise nach San Pedro per Bus fiel mir ein Streckenabschnitt mit grandioser Aussicht auf. Mein spontaner Gedanke hierzu war: Dies ist ein idealer Sonnenuntergangspunkt, hierher musst du zurück. Und keine 48 Stunden später stehe ich bereits dort und lasse mich von dem Wechselspiel der Farben bezaubern. Die Mondlandschaft im Vordergrund, die weitflächige Salzebene dahinter, die mächtigen Berge der Andenkette in der Ferne runden das Gesamtkunstwerk der Natur ab. Und mir bleibt einfach nur die Demut, auf einem Felsvorsprung zu sitzen und dieses einstündige Schauspiel auf mich wirken zu lassen. Und diese Wirkung wird mich noch lange begleiten, dessen bin ich mir sicher.

3 Kommentare:

sumpfi hat gesagt…

oooh...das sind aber schöne Salz-Sand-Kristalle! Sind die beständig fest oder sehr leicht zerbrechlich? Der Sonnenuntergang war auch nicht übel ;-)

Juergen hat gesagt…

Holá Gunnar,
mittlerweile wandelst du ja auf den Spuren der beiden „Jorges“ von vor zehn Jahren.
Die Mondlandschaft sieht nahezu unverändert aus, Erinnerungen werden wach.
Bei winterlichen Temperaturen hier, sehe ich mich demnächst im Chile ´99 - Album blättern.
Dir wünsche ich noch mehr atemberaubende Eindrücke zum ablichten und kommentieren.
Hasta luego, Jürgen

Scott hat gesagt…

Gidday Gunnar. Looks like you are having a great time in Chile, there are some stunning photos here. Keep it up, love them!