Mittwoch, 20. Januar 2010

verschlafen ?

Vina del Mar und Valparaiso. Die Namen dieser beiden Orte an der Küste klingen schon fast wie eine Einladung, wie Musik in den Ohren. Hört man diese Städtebezeichnungen, dann stelle ich mir automatisch kleine verwinkelte Straßen vor, in denen sich schmucke Geschäfte und Cafes rund um die Plaza scharen. Auf dem blauen Wasser die pittoresken Fischerboote von den leichten Wellen bewegt tänzeln und der Fang des Tages von den Fischern zum Fischmarkt gebracht wird. Der Geruch von Salz in der Luft hängt, gemischt mit den Gerüchen des lokalen Marktes. Also zwei kleine verschlafene Idylle, fern der hektischen Zivilisation. Doch weit gefehlt. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. Mit jeweils rund 300.000 Einwohnern grenzen Vina del Mar und Valparaiso fast übergangslos aneinander und bilden somit eine riesige Küstenstadt, die sich, soweit das Auge reicht, über die Hügel zieht. Am Strand, in den Straßen, im Containerhafen – überall herrscht rege Geschäftigkeit. Von Idylle also keine Spur. Und trotzdem zieht es die Menschen, wie auch mich, hierher. Egal ob Chilenen oder ausländische Touristen, der Charme des leicht Verfallenen in Valparaiso ist unübersehbar. Die steilen Straßen, die in der Stadt verteilten Aufzüge, mit deren Hilfe die Höhenunterschiede zwischen Berg und Tal geschickt überbrückt werden, all dies birgt seinen eigenen Reiz.

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