Dienstag, 1. Dezember 2009

Tequila – Vanilla – Vanilla – Tequila

Dies war der ständige Spruch eines alkoholseligen Vanillefarmers am frühen Nachmittag. Doch der Tag heute fing schon schwungvoll und abwechslungsreich an. Denn am morgen ging es mit Theo, meinem persönlichen Divemaster (momentan bin ich der einzige tauchende Kunde bei ihm) zum Tauchgang. Nur knapp 10 min Bootsfahrt und wir befanden uns unterhalb der Schiffspassage, der Einfahrtschneise zum Hafen von Huahine. Getreu dem Motto – je stärker die Strömung um so größer die Haie - durfte ich gespannt sein, kämpften wir uns doch teilweise nur mit Handeinsatz Stück für Stück an die Passage heran. Gekrönt wurde der Unterwassereinsatz mit etwa 25 – 30 stattlichen Grauhaien (ca. 3m lang), die sich träge gegen die Strömung stellten und gemeinsam mit einem Barrakudaschwarm in Jagdposition brachten. Später an Land musste ich dann feststellen, das ich mich schier als ein Gejagter empfand, legte doch zwischenzeitlich ein Luxusliner in der Nachbarbucht an und spuckt etwa gefühlte 3000 Besucher an Land, die in Windeseile alle Gemütlichkeit und Ruhe der Vergangenheit haben angehören lassen. Grund genug für mich sich einen Scooter zu mieten und den Tag auf 2 Rädern irgendwo auf der Insel zu verbringen.Vorbei ging es an alten Zeremonienstätten, direkt an einer Lagune von Maeva gelegen. Lebhaft wurde hier mit Hilfe von Infotafeln das Leben und die Brauchtümer vor der Kolonialisierung aufgezeigt. Und mit ein wenig Phantasie (wenn man sich die Tagesbesucher vom Kreuzfahrtschiff wegdenkt) kann man sich in das Leben von einst ein wenig hineindenken. Ein spontaner Stop auf dem Weg in Richtung Huahine Iti, der Südinsel, führte mich zu Francois, einem Vanillefarmer. Nett, wen auch ein wenig redselig und mit einer trinkfreudigen Laune ausgestattet, führte er mich durch seinen Vanilleanbau. Und auch hier lernte ich wieder einmal etwas dazu, sah ich doch wachsende Vanilleschoten noch nie zuvor am Busch hängen. In Gewächshäusern wachsen die Schoten Stück für Stück gut bewacht heran, was angesichts der hohen Vanillepreise auch kein Wunder ist. Pünktlich zum Sonnenuntergang kam ich also wieder in Fare an und durfte freudig feststellen, dass der kleine Ort wieder seinen wenigen Einwohnern und seinen noch weniger vorhandenen Übernachtungsgästen gehört.

1 Kommentar:

Juergen hat gesagt…

Hi Gunnar,
ich wusste gar nicht, dass du auf der Insel einen Vanillefarmer als Doppelgänger hast... ;-)

Viele Grüße, Jürgen