Montag, 19. Oktober 2009

Ein Österreicher in Neuseeland

Nach vier Tagen angereichert mit Regen, Sturm und Fahrerei bin ich mittlerweile an der Westküste der Südinsel Neuseelands angekommen. Und somit kann ich nun auch wieder meine Kamera und Wanderschuhe zum Einsatz kommen lassen. Denn mein Ziel hier ist der Franz-Josef-Gletscher. Benannt nach einem ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchen verläuft dieser riesige Gletscher nur 15 km von der Meeresküste entfernt aus den bis zu 3000m hohen neuseeländischen Alpen hinunter. In nur wenigen hundert Metern über dem Meeresspiegel endet die Gletscherzunge und steht in extremen Kontrast zu dem umliegenden Regenwald. Und wann bekommt man dies denn schon zu sehen? Gletschereis und Regenwald in einem Landschaftsbild! Im Gegensatz zu den meisten Gletschern weltweit ist der FJG in den letzten Jahren glücklicherweise sogar ein wenig gewachsen und konnte so dem Trend der weltweiten Schmelze ein wenig entgegenwirken. Der gängigste und wahrscheinlich von 75 % aller Besucher gewählte Weg der Besichtigung ist die Anfahrt mit dem Auto zu den Geröllablagerungen, 10 min Fußmarsch und Frontalansicht aus einiger Entfernung. Foto machen, Rückweg antreten und wieder ins Auto setzen. Doch es gibt noch 3 weitere Möglichkeiten, dieses faszinierende Naturspektakel zu bestaunen. Manch einer wählt die Sicht bei einem Rundflug per Helikopter, eine weitere Gruppe schließt sich einer geführten Tour an und klettert direkt mit Pickel und Spikes unter den Schuhen hinein ins ewige Eis. Die dritte, von mir gewählte Variante, ist eine Tageswanderung durch den Regenwald hinauf auf den benachbarten Bergrücken. Und wie ich feststellen durfte – es war die richtige Entscheidung. Auf verschlungenen Pfaden durch moosbewachsene Wälder, an riesigen Farnbäumen vorbei ging es Stück für Stück aufwärts. 3 Hängebrücken halfen die großen Zuflüsse zu überwinden, etwa ein halbes Dutzend kleinerer Bäche musste von Stein zu Stein hüpfend bewältigt werden. Eine Klettersteigbrücke in einer Wand und Felsplateaus sorgten für eine anspruchsvolle, doch immens abwechslungsreiche Wanderung. Und der finale Aussichtspunkt hat für alle Mühen des Aufstiegs entschädigt. Ein unverdeckter, grandioser Blick auf ihn – den Franz Josef Gletscher.









1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe, Du hast hier ein bisserl an mich gedacht - Deine Österreicherin in Stuttgart. Viele Bussis, Edith